Olivetti Lettera

Was ist guter Journalismus?

Guter Journalismus bietet nicht nur unterhaltsame Inhalte, die ansprechend präsentiert werden. Er liefert dem Publikum auch einen echten Mehrwert – einen konkreten Nutzen, der über die Inhalte hinaus geht. Und er erfüllt ganz bestimmte Kriterien. Anhand dieser festgelegten Kriterien kann man die Qualität von Journalismus bemessen und überprüfen.

Dies sind die Kriterien, die ich nachfolgend näher erläutern möchte:

Kriterien für guten Journalismus: Wertekodex, Richtigkeit und Relevanz

Wertekodex

Die Hauptdirektive des Guten Journalismus ist die Wahrung der Persönlichkeitsrechte. Personen, die von der Berichterstattung betroffen sind, müssen geschützt werden! Dieses Recht ist in der Verfassung verankert (Art 2 GG). Es muss immer abgewogen werden gegenüber dem Grundrecht auf freie Berichterstattung (Art. 5 GG).

Richtigkeit

Sind die Informationen inhaltlich richtig und korrekt wieder gegeben? Wurden sie genau dokumentiert? Zum Beispiel im Hinblick darauf, von welchen Personen, Institutionen oder sonstigen Quellen sie stammen? Handelt es sich um mündliche oder schriftliche Äußerungen, Auskünfte oder Stellungnahmen? Das alles sollte lückenlos festgehalten werden, um Fakten im Zweifelsfall dingfest machen zu können.

Stimmen die Aussagen in einem Beitrag mit den Sachverhalten überein, die ihnen zugrunde liegen? Wer hat die Beobachtungen gemacht? Der Journalist oder ein Augenzeuge?

Wird eine Objektivität behauptet, die aufgrund einer subjektiven Perspektive nicht gegeben sein kann? Weil einzelne Menschen immer nur einen subjektiven Ausschnitt der Realität sehen können. Ein guter Journalist versucht, sich der objektiven Wahrheit anzunähern und ist sich bewusst, dass er auf dieser Basis kein abschließendes Urteil wagen kann. Seine Aussagen sind für andere logisch nachvollziehbar und überprüfbar.

Relevanz

Ein Thema besitzt Relevanz, wenn Teile der Gesellschaft oder bestimmte Zielgruppen davon betroffen sind. Zum Beispiel, weil es (langfristig) Folgen von spürbarem Ausmaß hat. Oder weil der Sachverhalt sehr kontrovers gesehen werden kann. Manchmal auch deswegen, weil ein Ereignis überraschend eintritt oder eine prominente Person betrifft. Immer von Bedeutung sind Themen, die einen greifbaren Nutzwert oder eine konkrete Anwendbarkeit für den Nutzer haben.