Fehlerquellen: Ratio versus Körperbewusstsein
Kleinkinder sind frei von rationalem „Ballast“. Ihr Verhalten, ihre Einstellungen und Entscheidungen sind pragmatisch und opportunistisch. Wie die Evolution selbst. Ihre Ziel ist der Selbsterhalt innerhalb des Familiensystems und der Absicherung des eigenen Status darin. Können sie ihre Strategien erfolgreich umsetzen ist das ein Ausdruck von Lebenstüchtigkeit. Erwachsene Menschen spalten sich zunehmend von den ursprünglichen Systemen ab und erheben die Rationalität über alles andere.
Sie glauben, sie seien auf der sicheren Seite, wenn sie sich vom Verstand leiten lassen, konkrete Ziele anpeilen und detaillierte Pläne entwickeln, um diese zu erreichen. Sie denken, dass sie dann weniger Fehlentscheidungen treffen. Das erweist sich häufig als Irrtum.
Vertrauen auf das, was wir sind
Sie misstrauen ihren Instinkten. Auch deswegen, weil sie diese so oft fehl interpretieren. Weil sie verlernt haben, sie überhaupt wahrzunehmen. Aber sie können dieser Instanz nicht entrinnen. Weil die Entscheidung dort meist schon gefallen ist, bevor wir damit beginnen, nachzudenken. Die menschliche Evolution war ja gerade deshalb so erfolgreich, weil unsere Körpersysteme uns geholfen haben, gute und nützliche Entscheidungen zu treffen. Wir dürfen uns ihnen ruhig anvertrauen. Instinkte, Emotionen und Intuition sind dem Verstand oft überlegen. Sie beraten uns gut, denn in unserem Körper sind alle Erfahrungen gespeichert, die Menschen gemacht haben. Die uns zu dem gemacht haben, was wir sind.
Bauch oder Kopf - welche Entscheidungen sind besser?
Unser logischer Verstand ist überaus wertvoll. Er ergänzt das Wissen unseres Körpers und ist ein wichtiges Korrektiv. Der rationale Verstand ist besonders dann nützlich, wenn wir nicht auf Erfahrungswerte bauen können bzw. wenn eine objektive, sachliche Betrachtungsweise notwendig ist. Aber auch Entscheidungen „aus dem Bauch heraus“ sind gut. Besonders dann, wenn wir nicht auf vorhandene Informationen und Erfahrungen zurückgreifen können.