Der Mensch – ein Fehler der Natur?
Am Anfang war die Amöbe. Von der Amöbe bis zum heutigen Menschen war es ein ziemlich langer Weg. Ein Weg, der nur möglich wurde durch Veränderung - denn Stagnation bringt nichts Neues hervor.
Das Darwinsche Prinzip gilt bis heute
Mutation und Selektion sind der Motor der Evolution. Nichts ist beständiger als die Veränderung. Kleine Fehler in der Fortpflanzung führen zu immer neuen Variationen des Lebens. Die Auswahl erfolgt nach pragmatischen Kriterien: Was nicht überlebenstüchtig ist, wird verworfen.
Der Irrtum ist Teil des Plans
Die Amöbe und der Mensch haben bis zum heutigen Tage überlebt. Unsere Existenz verdanken wir einer schier unendlichen Aneinanderreihung von Fehlern. Doch die Evolution kennt keine sinnlosen Versuche. Der Irrtum ist Teil des Plans. Ohne die schöpferische Genialität des Fehlers hätte der Mensch nie entstehen können.
Fehler offenbaren Möglichkeiten jenseits unserer begrenzten Vorstellung. Sie machen dadurch Entwicklung überhaupt erst möglich. Auf dem Wege der Evolution entwickelte sich auch das Bewusstsein des Menschen. Es muss also auf irgend eine Weise für unser Überleben nützlich sein. Andernfalls hätte die Evolution das Bewusstsein als Spielerei der Natur längst verworfen. Vielleicht steht uns das ja noch bevor?
Charles Darwin bezog sich vor allem auf unser biologisches Erbe, aber auch auf unser geistiges Vermögen, auf Gefühle und Ausdrucksweisen. Seine Theorien waren ketzerisch. Die Lehre von der Abstammung des Menschen vom Tier stellte das damals herrschende Dogma der göttlichen Schöpfung in Frage. Sigmund Freud bezeichnete seine Theorie daher als die zweite große Kränkung der Menschheit nach der kopernikanischen Wende. Bis dahin durften sich unsere Vorfahren als Kinder Gottes fühlen. Darwin verwies sie auf den Boden der Tatsachen, indem er sagt: „Eure Vorfahren waren Affen!“