Intuition
Wir sind Menschen. Wir können Entscheidungen nicht auf Basis rein rationaler Überlegungen und Berechnungen treffen. Zum Glück. Denn durch die Fähigkeit der Intuition gelangen wir mitunter zu spontanen Einsichten in ganz grundlegende Gesetzmäßigkeiten. Wir erfühlen intuitiv, ob unsere Entscheidungen „richtig“ sind, obwohl wir die zugrunde liegenden Zusammenhänge mit dem Intellekt nicht durchleuchtet haben. Wir erahnen sie sogar dann, wenn andere Erkenntnisse, die von außen an uns heran getragen werden, ihnen zu widersprechen scheinen.
Heureka!
Manchmal wissen wir einfach: Das ist es! Wir haben Eingebungen. Diese neuen Ideen und Erfindungen beruhen auf der Fähigkeit, Einsichten wie aus dem Nichts sinnvoll miteinander zu verknüpfen. Weil sie schon in unserem unbewussten Wissen angelegt waren. Wir verknüpfen unser vorhandenes Wissen nach einer eigenen, durch und durch vernünftigen Logik. Die Bezeichnung, die man dafür im Allgemeinen verwendet, lautet schlicht „gesunder Menschenverstand“. Ein Teil dieses Repertoires ist uns quasi von Natur aus mitgegeben - in Form von instinktiven Verhaltensweisen. Es schlummert wie eine Art Urwissen seit Jahrtausenden in unseren Genen, bis es im entscheidenden Augenblick aktiviert wird. Dann fließt es - meist völlig unbemerkt - in unser Handeln ein.
Intuition: Orientierungshilfe im Dschungel unserer Lebenswelt
Der Neurowissenschaftler Antonio Damasio kam zu dem Ergebnis, dass jede Entscheidung als Zusammenspiel emotionaler (intuitiver) und kognitiv-analytischer (reflexiver) Vorgänge im menschlichen Gehirn gesehen werden kann. Gefühle sind sozusagen die Navigationshilfe in der uns umgebenden Welt. Wir müssen dauernd Entscheidungen treffen und das meist innerhalb kürzester Zeit. Intuition ist also letztlich eine Überlebenstechnik. Sie befähigt den Menschen zur besseren Informationsverarbeitung und damit zu angemessenen Reaktionen, wenn die zu verarbeitenden Daten zu unüberschaubar und unberechenbar werden. Intuition arbeitet auf der Basis aller gespeicherten Vorerfahrungen, auch der in unserem biologischen Erbe enthaltenen. Sie warnt in Nano-Sekundenschnelle vor möglichen Risiken und Gefahren, macht aber auch auf Chancen und neue Möglichkeiten aufmerksam.
Lesen Sie mehr:
Ernst Bloch und die Utopie-Kritik
10 Regeln für Utopisten und solche, die es werden wollen
Utopia: Geografie des sechsten Kontinents
Die drei Dimensionen der Utopie