Dotsch und Schwammerlbrühe - Steinpfalz kulinarisch
Der Dotsch ist in Franken als Baggers und im Rest der Welt als Reibekuchen bekannt. Der Dotsch ist sozusagen der kulinarische Inbegriff der kernigen Oberpfälzer Kultur. Selbstverständlich halten die Oberpfälzer auch den Weltrekord im Dotsch-Backen: 17,35 qm hatte der Dotsch mit der Bestmarke aus Neualbenreuth, einem Erdäpfel-Paradies an der tschechischen Grenze. Neualbenreuth hat außerdem die mit 418 Metern längste Knödeltafel der Welt zu bieten.
Das Städtchen Neustadt an der Waldnaab hat dem Dotsch sogar eine eigene Kirchweih gewidmet. Zentnerweise werden dort die Kartoffeln geschält und kross goldgelb heraus gebacken.
Je nach Geschmack kommen sie süß mit Apfelkompott oder herzhaft daher: Einfach nur gesalzen oder mit beliebig variablen Beilagen wie zum Beispiel Kesselfleisch und Kraut. Kaum ein anderes Gericht kann die Kombination aus einem halben Dutzend knusprig gebrutzelter Dotsch und einer Schwammerlbröih aus Speisepilzen aus dem oberpfälzer Wald toppen. Außer vielleicht ein krosser Krustenbraten mit Spouzn und einer Zoigl-Soß. Und danach Schoppala mit heimischen Preiselbeeren…
Was auch immer der Oberpfälzer im Wald findet, landet in der Pfanne oder im Topf: Wild, Beeren und Schwammerl.
Original-Rezept für Schwammerlbrühe
- Gehackte Zwiebeln in einer Einbrenne goldgelb anbraten.
- Mit Wasser ablöschen und Pilze dazu geben.
- Kurz köcheln, mit Salz und Pfeffer, Kümmel, einer Prise Muskatnuss, einem Schluck Essig und einem Schuss Schmand abschmecken.
Fertig ist eines der leckersten Gerichte der Oberpfälzer Küche. Wer keinen Wald vor der Haustür hat kann natürlich auch Pfifferlinge oder Steinpilze frisch oder getrocknet verwenden. Und noch eine dringende Bitte an alle, die nicht Schwammerlkundig genug sind, um einen Bovisten vom Knollenblätterpilz zu unterscheiden: Bitte lasst die Finger von Pilzen am Wegesrand und im Wald!!!