Dollarnote Pyramide Auge

Lenkt eine heimliche Elite die Geschicke der Welt?

Geheime Gesellschaften gestern und heute

Sind unsere Politiker in Wirklichkeit nur Marionetten? Machtlose Figuren auf einem großen Schachbrett? Geführt von den Großmeistern verschworener Gesellschaften? Gibt es sie wirklich - die geheimen Zirkel, die unsere Geschicke mit unsichtbarer Hand lenken? Was ist dran am konspirativen Wirken mysteriöser Mächte, die im Verborgenen operieren und im Hintergrund die Fäden ziehen?

Verschwörungstheorien

Verschwörungstheorien gibt es seit Anbeginn der Geschichtsschreibung. Auf ihre Kosten gehen bis heute zahlreiche Menschenleben. Zum Beispiel die Leben etlicher Christen, die unter Nero der Brandstiftung bezichtigt wurden. Den Juden wurde im Mittelalter die Pest angelastet. Viele kluge Frauen und Männer waren als Hexen oder Ketzer verschrien und wurden auf grausame Weise zu Tode gebracht. Auch die Jesuiten fielen gezielt geschürten Verleumdungs-Kampagnen zum Opfer. Ebenso wie ihre erklärten Widersacher, die aufklärerischen Freimaurer oder die Illuminaten.

Diejenigen, die solche rufmörderischen Maschinerien anheizten, fanden zu allen Zeiten vermeintlich handfeste Anhaltspunkte, die ihre Vorwürfe zu untermauern schienen. Und einige Gruppierungen machten sich tatsächlich durch ihre subversiven Ambitionen höchst verdächtig. Zum Beispiel der Illuminaten-Orden mit seinem Gründer, dem einstigen Freimaurer Adam Weishaupt. Die Illuminaten hatten sich ja nichts weniger als die Umgestaltung der Gesellschaft auf die Fahnen geschrieben.

Die Geister, die wir riefen...

Regelmäßig geisterten neue Bedrohungsmythen durch Salons und Hinterzimmer. Immer wieder wurden bestimmte Gruppen von Menschen verfolgt und unter immer neuen fadenscheinigen Anschuldigungen durch die Gassen gehetzt. So war beispielsweise auch der Antisemitismus, der die Juden einer weltumspannenden Verschwörung beschuldigte, in Deutschland und in ganz Europa auf dem fruchtbaren Nährboden des Zeitgeists gewachsen. Er gipfelte schließlich in den gefälschten Protokollen der Weisen von Zion, auf denen auch Hitlers Weltanschauung fußte.

Kennedy, 9/11 und die Macht der Geheimdienste

Auch nach dem Zweiten Weltkrieg trieben neue Verschwörungstheorien wilde Blüten. Das Kennedy-Attentat zum Beispiel. Als Drahtzieher hinter den Kulissen galten wahlweise die Mafia, die CIA, das amerikanische Militär oder Fidel Castro. Ein wahres Feuerwerk an Spekulationen entfachten die Terroranschläge auf das World Trade Center am 11. September 2001. Dafür soll unter anderem die Bush-Regierung dafür verantwortlich gewesen sein.

Solche Anschuldigungen werden mit zahlreichen Fakten untermauert. Einen eindeutigen Beleg gibt es natürlich nicht. Doch es wäre eben tatsächlich nicht das erste Mal, dass eine US-Regierung dramatische Vorfälle inszeniert, um einen Vorwand für eine militärische Invasion zu schaffen. Wie damals in Kuba. Oder, vor noch nicht allzu langer Zeit, im Irak.

Immer wieder rücken die amerikanischen Geheimdienste ins Zentrum neuer Verschwörungstheorien. Sie geben selbst reichlich Anlass zu düsteren Spekulationen: Experimentieren sie mit Techniken zur globalen Bewusstseinskontrolle? Was genau ist das Ziel der flächendeckenden Überwachung? Etwa die Unterwerfung der Welt durch eine kleine Machtelite?

Bilderberger - unheimlich mächtig

Regelmäßig spukt das Gespenst einer weltumspannenden geheimen Gesellschaft durch die Welt. Etliche Medien und selbsternannte Gurus tun sich immer wieder mit scheinbar neuen, sensationellen Enthüllungen hervor. Im Internet fühlen sich die Anhänger internationaler Verschwörungstheorien so richtig wohl. Dort finden sie eine Bühne und ein dankbares Publikum für ihre kruden Theorien. Mit Esoterik und Verschwörungstheorien ist zudem viel Geld zu verdienen.

Der angebliche Geheimbund, der die Weltgeschicke lenken soll, hat einen Namen: Es sind die Bilderberger. Die Reichen, Mächtigen und Wichtigen der Welt und, so das Gerücht, treffen sich einmal im Jahr für mehrere Tage an einem - natürlich ebenso geheimen - Ort.

In diesem illustren Zirkel sollen ehemalige Regierungsvertreter, Diplomaten, Repräsentanten multinationaler Konzerne, hohe Militärs, Aristokraten und einige auserlesene Normalbürger, darunter zum Beispiel Journalisten, vertreten sein. Das erste Treffen fand 1954 im „Hotel de Bilderberg“ in den Niederlanden statt. Die Informationen darüber folgen einem immer gleichen Schema: Je weniger Konkretes öffentlich bekannt wird, desto zahlreicher die Mythen, die sich um das Ereignis ranken. Wer zum Ereignis geladen wird, soll schon bald die obersten Zirkel der Macht erklimmen.

Alles unter Kontrolle?

Die „Bilderberger“ gibt es tatsächlich. Sie treffen sich alljährlich zur transatlantischen Konferenz. Die Teilnehmerliste ist in der Tat illuster, aber keineswegs geheim. Auch die Themen der jeweiligen Treffen kann man im Internet nachlesen.

Von einem Geheimbund kann also nicht die Rede sein. Es ist zudem äußerst unwahrscheinlich, dass eine Konferenz von dieser Größenordnung tatsächlich lange ein großes Geheimnis bleiben würde. Zu zahlreich und hochkarätig sind die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus aller Welt, zu unterschiedlich die politische Couleur. Oder wie Kees van der Pijl, Professor für Internationale Beziehungen an der University of Sussex, so treffend bemerkt:

"Eine Verschwörungstheorie will immer sagen, dass die Verschwörer alle Aspekte einer Situation weitgehend unter Kontrolle haben. Die Bilderberger haben hingegen nichts unter Kontrolle, sie haben nur Zugang zu anderen Netzwerken und Regierungen."