Gott ist ein Narziss - ein Exkurs in die Geschichte
Früher, also beispielsweise damals im alten Ägypten, war der Pharao der oberste Narziss. Der Pharao war weltlicher Herrscher und Gott zugleich. Damals war alles noch recht einfach. Insubordination war während der Regentschaft absoluter Herrscher schlicht tödlich. Deswegen gab es zu diesen Zeiten auch keine Kritiker. Bereits der leiseste Verdacht auf einen Hauch von Meinungsverschiedenheit hätte die Schergen des Narzissten auf den Plan gerufen. Deren Auftrag war unmissverständlich: Schaffe dem Gottkaiser eventuelle Mitbewerber um die Macht vom Hals. Eine bis zum heutigen Tage sehr bewährte Methode.
Ein wenig später, also ungefähr im Mittelalter, wurde es bereits sehr viel komplizierter, weil sowohl Kaiser als auch Papst um das Amt des obersten Narzissten konkurrierten. Und heute ist das globale Hauen und Stechen zwischen den eitlen Tröpfen, welche die Geschicke unserer Welt lenken, beinahe unüberschaubar.
Denn das erklärte Ziel des Narzissten ist ja nicht etwa, nur ein wenig vom süßen Nektar der Macht zu naschen. Nein – er will den Olymp erklimmen und sich in der Hall of Fame verewigen. Und das nach Möglichkeit ganz oben im Highscore.
Macht und Ohnmacht
Macht übt auf den Narzissten ohnehin eine unwiderstehliche Anziehungskraft aus. Aber Macht ist bedauerlicherweise so ein zartes, zerbrechliches Ding und eher selten von Dauer. Wer Macht hat, muss immer auch Angst vor dem haben, was beinahe zwangsläufig darauf folgt - der Ohnmacht. Das wirkliche Leben ist nun einmal nichts für Feiglinge.
Gehen wir zunächst noch einmal ein wenig weiter zurück in der Geschichte der Menschheit. Genau genommen in jene Zeit, ganz kurz bevor es Ruhmeshallen gab und das Geschichtsbuch erfunden wurde. Damals herrschte auf der Erde noch das Ape-Management. Das war sozusagen der Vorläufer des Impressions-Management. Damit hat eigentlich alles begonnen...