Unzertrennlich - der Narziss & sein Co
Der Narziss handelt nach der Devise: Im Krieg, in der Politik und in der Liebe ist alles erlaubt. Was auch darauf zurück zu führen ist, dass ihm so merkwürdige Dinge wie Partnerschaft, Nähe oder gar Vertrauen generell fremd sind. Der Narziss vertraut grundsätzlich niemandem, am wenigsten sich selbst. Dennoch geht auch der Narziss aus verschiedenen naheliegenden Gründen Beziehungen ein, bevorzugt mit Co-Narzissten.
Du willst es doch auch!
Der Narziss und sein Co bilden schon deswegen gerne ein Paar, weil sie sich so gut ergänzen.
Was sie so inniglich miteinander verbindet, ist das übersteigertes Bedürfnis nach Anerkennung, ein mangelndes Selbstwertgefühl, ihre verquere Logik, die nicht vorhandene Wahrnehmung und die hohe Kunst der Verdrängung. Ansonsten würden sie es nämlich keine drei Tage miteinander aushalten. Der Narziss und sein Partner sind aber auf jeden Fall auf einer Wellenlänge - der des Narzissten.
Aus Sicht des Narzissten gibt es für alles, was andere tun oder lassen, nur ein relevantes Bewertungs-Kriterium: seine eigenen Bedürfnisse. Irgendwie weiß er ja auch, dass andere Menschen andere Bedürfnisse haben als er. Deswegen ist er ja so, wie er ist. Er findet es nur nicht logisch und schon gar nicht überzeugend, dass diese Bedürfnisse von den seinen abweichen. Warum sollte das, was ihm gut tut, nicht auch anderen gut tun? Deswegen ist er Zeit seines Lebens unerschütterlich darum bemüht, den anderen seine eigenen Bedürfnisse als die ihrigen zu verkaufen. Was ihn nicht zwangsläufig zu einem guten Marketing-Spezialisten macht.
Spieglein, Spieglein...
Der Narziss braucht das Gegenüber als Spiegel, um seine Idealvorstellungen von sich selbst zu komplettieren. Insofern hat ein menschliches Gegenüber eben auch gewisse Vorteile gegenüber einem Spiegel. Der andere soll ihn so sehen, wie er sein möchte. Wenn der andere ihn nämlich so sieht, dann ist er auch so. Auch wenn ihn der andere nur im Taumel seiner blinden Verliebtheit durch die rosarote Brille so sieht.