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Fortschritt ist nur eine Illusion

Unter Fortschritt verstehen wir ganz allgemein eine Verbesserung der Lebensumstände. Aber haben sich diese Umstände in den letzten 100 Jahren wirklich verbessert? Haben wir Menschen uns und unsere technischen und sozialen Errungenschaften tatsächlich so viel weiter entwickelt, wie es die Fortschrittsgläubigen predigen? Und: Welchen Preis bezahlen wir für diese Entwicklung?

Macht Fortschritt glücklich?

Wenn es so ist, dass mit dem Fortschritt eine Verbesserung der Lebensumstände einhergeht, sollte man doch annehmen, dass die Menschen dadurch zufriedener werden. In Deutschland wird die Bevölkerung seit vielen Jahren regelmäßig nach ihrer Lebenszufriedenheit befragt. Das überraschende Ergebnis: Es gibt keine nennenswerten Änderungen in den letzten 30 Jahren. Nur knapp über 30 % der Befragten bezeichnen sich als „sehr zufrieden“, um die 60 % als „ziemlich zufrieden“. Verbesserungen hat es in dieser Zeit durchaus gegeben. Aber weder neue Technologien, noch die Liberalisierung, eine verbesserte medizinische Versorgung oder die Zunahme des materiellen Wohlstands haben die Menschen „glücklicher“ gemacht.

Fluch und Segen des Fortschritts

Zum Beispiel in der Medizin. Es hat bei der Behandlung einiger Krankheiten erhebliche Fortschritte gegeben, zum Beispiel bei der Implantation künstlicher Hüftgelenke. Und: Wir leben länger denn je zuvor. Aber ist es tatsächlich eine Verbesserung, wenn wir Menschen ewig am Leben erhalten - auch auf Kosten der Lebensqualität?

Höher, weiter, schneller

Nehmen wir die ganz alltäglichen Dinge des Lebens – unsere Lebensmittel. Praktisch alles wird industriell gefertigt und „veredelt“. Wären wir da nicht häufig mit einem „Rückschritt“ besser bedient? Und wie ist es mit den technischen Errungenschaften? Dank moderner Fortbewegungsmittel können wir uns in wenigen Stunden von A nach B bewegen. Wir kommunizieren mit der ganzen Welt - beinahe zum Nulltarif. Der Preis für diese Entwicklungen ist allerdings hoch: Unser Leben hat sich auf unmenschliche Weise beschleunigt, der Stress hat erheblich zugenommen und wir sind längst vollkommen abhängig von der Technik. Ein Fortschritt?

Wird die Menschheit klüger?

Sind wir wirklich intelligenter als unsere Vorfahren, die Neandertaler? Es kommt wohl sehr darauf an, wie man Intelligenz definiert. Der IQ wurde 1904 zum ersten Mal gemessen. Seither hat der Mensch so viel Schaden auf seinem Planeten angerichtet, wie niemals zuvor. Wir reizen alles Machbare aus - Atomkraft, Gentechnologie oder Informationstechnik. Hinter der Fortschrittspropaganda steht selten „Klugheit“, sondern allzu oft nur das Profitstreben einiger weniger, die ihre Errungenschaften angeblich „zum Wohle der Menschheit“ verkaufen wollen. Unser Risiko, katastrophal zu scheitern, ist durch diese Art von Fortschritt gestiegen. Die Menschheit ist seit 1904 messbar intelligenter geworden. Doch wie aussagekräftig IQ-Tests sind, ist nicht nur unter Forschern stark umstritten. Überlebens-Intelligenz gehört offenbar nicht zu den grundlegenden Parametern. Dabei wäre es ein echter Fortschritt, wenn wir endlich lernen würden, liebevoller mit unseren Mitmenschen und der Natur umzugehen.